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Kaum eine Rasse weist so ein breites Farbspektrum auf wie der Beagle. Bis auf die erforderliche weiße Schwanzspitze bestehen keinerlei Einschränkungen bezüglich der Farbverteilung.

Folgende Farben sind möglich:

  • Dreifarbig (schwarz, braun und weiβ)
  • Dreifarbig (blau, weiβ und braun)
  • Dachsfarbig gefleckt (Badger-pied)
  • Hasenfarbig gefleckt (Hare-pied)
  • Zitronengelb gefleckt (Lemon-pied)
  • Zitronengelb (lemon) und weiβ
  • Rot (red) und weiβ
  • Braun und weiβ
  • Schwarz und weiβ
  • Ganz weiβ
  • Mit Ausnahme von ganz weiβ kőnnen alle oben genannten Farben auch ‚Mottles’ (getűpfelt) sein.
  • Keine anderen Farben sind zulässig.
  • Die Rutenspitze ist weiβ.
2016 12

 

Die Fellfarben des Beagles sind laut deutschem und englischem Standard „any true hound colour“ (übers. „die wahren Houndfarben“) außer der Farbe Leber. In England unerwünscht ist die Farbe Blue, in Amerika und Deutschland wird sie akzeptiert, solange der Hund ein dunkles Auge hat. Amerika akzeptiert auch die Farbe Leber. Theoretisch wären ein ganz schwarzer Beagle (mit weißer Schwanzspitze) und ein schneeweißer Beagle ebenfalls möglich.

Tricolour (dreifarbig)

Wie der Name schon sagt, hat der Hund drei Farben: Schwarz, Braun u.d Weiß.

Geht man von der üblichen, klassischen Farbverteilung aus, so ist der Beagle Schwarz-Weiß-Braun, er kann aber auch Blue-Braun-Weiß sein. Blue ist die Aufhellung von Schwarz und ist das „Blau“, welches wir von der Deutschen Dogge her kennen, d .h. ein Silberton. Da der Aufhellungsfaktor (Dilutionsgen) auch auf das Braun wirkt, nennt man die Farbe im englischen Fawn.

 

Blue-Fawn-White

 
Tricolour-, Blue, Bicolour-Welpen in einem Wurf
     
Die Blue-Fawn-Whites im BCD gehen alle auf den Rüden Graadtre’s Hot Pursuit of Rossut zurück.
     
 
unerwünscht: Blue mit hellen braungrünen Augen   Blue-mottle Beagle ("Blau" als optischer Effekt)


Das Blue, welches wir bei der Mottles kennen, entsteht bei sehr dunkel pigmentierten Mottles. Sie scheinen Blau-Schwarz zu schimmern.

Der Name Blue-mottle kann in dem Falle irreführend sein, wenn in einem Wurf ein Welpe fällt, der Blue (Silber)-Weiß geboren wird und später Mottles bekommt.

Die braune Farbe an Kopf, Schulter und Oberschenkel entwickelt sich beim „klassischen“ tricolour Welpen nach der Geburt und verändert sich bis zu einem Jahr, manchmal auch ein Leben lang. Einige Welpen erscheinen gestichelt. Diese weißen Haare verschwinden aber wenn der Welpe noch ein paar Wochen älter ist..

 

Die Tricolour-Varianten

 
 

open oder broken-tri

 

Bicolour (zweifarbig)

Die Zweifarbigen gibt es in drei Farbvarianten Lemon, Tan und Red. Die Welpen sind bei der Geburt weiß mit creme- bis beigefarbenen Abzeichen, die ab dem Zeitpunkt der Geburt bis zum Erwachsenenalter dunkler werden.

Als erwachsene Hunde sind die Farbvarianten von einander zu unterscheiden, als Welpe ist es evtl. etwas schwierig zwischen Lemon und Tan oder Tan und Red zu unterscheiden. Nachdem unsere Welpen aber als Tricolour oder Bicolour eingetragen werden, braucht sich der Züchter damit nicht mehr auseinanderzusetzen.

Die meisten Welpen sind Tan, dann kommt Red, ganz selten ist Lemon.

Lemon-Welpen werden schneeweiß geboren und erscheinen auch bis zur dritten Lebenswoche weiß. Die farbigen Abzeichen sind und bleiben cremefarben. Das Nasenpigment ist das Dunkelste von den drei Farbvarianten. Das Nasenpigment der Zweifarbigen kann variieren, vor allem wechseln die meisten zweifarbigen Hündinnen mit dem Zyklus die Nasenfarbe.

 

Die Farbe Red ist im typischen Fall ein Ziegelrot und dann auch sehr selten. Die Welpen zeigen schon bei der Geburt einen kräftigeren Farbton.
 
 
Unterschied Nasenpigment Tan oder Red   zu Lemon

Bei zweifarbigen Beagles ist eine hellere Nase statthaft, je dunkler das Pigment, desto besser.

Als Richtlinie gilt: je heller das Fellpigment, desto dunkler die Nase, je dunkler das Fellpigment, desto eher geht die Nase ins Fleischfarbene. Der Grund dafür sind zwei unterschiedliche Erbgänge, die bei der Rasse Beagle zur Entstehung der Zweifarbigkeit führen.

 

(Hare)pied

Die Pieds gibt es in den Farbvarianten Lemonpied, Harepied (hasenähnlich) und Badgerpied (dachsähnlich), wobei Harepied am häufigsten vorkommt. Bei einem Pied erscheint ein Mischeffekt aus verschiedenen Farben innerhalb eines Haares zu bestehen. Diese besondere Farbmischung besteht nur auf einem Streifen auf dem Rücken des Hundes. Je nachdem wie breit dieser Streifen ist und wie die Grundfarbe des Fells sich darstellt, wird die Farbe dementsprechend benannt. Einen Pied Beagle erkennt man auf jeden Fall immer an seiner typischen Nase, deren Ränder dunkel und der Mittelstreifen hell sind. Diese typische Nasenfarbe entwickelt sich erst mit ein paar Monaten.

Einen Pied-Welpen kann man auch schon bei der Geburt erkennen. Er sieht aus wie ein Zweifarbiger mit dunklen Augenringen und einem dunklen Streifen auf dem Rücken.

 
harepied Welpe 1 Tag alt mit dunklen Augenringen   Wurf mit tri, bi und einem harepied Welpen
     

 
Harepied
Rückenstreifen
  harepied Hündin
     
 
Die typische und unverwechselbare harepied Nase („butterfly-nose“)!   lemon-pied Hündin, von der Seite nicht mehr als Pied zu erkennen


Es gibt immer noch Richter, die diese Farbvariante nicht kennen und damit die Nase als fehlerhaft bezeichnen.

Ich wage zu behaupten, dass alle unsere heutigen Pieds von Hunden der Korwin-Zucht von Cathrine Watson abstammen, daher auch die Pieds der „Bar Atlantics“ von Frau Röllighoff in Deutschland, auf der noch einige der heutigen Pieds-Zuchten basieren.

 

Mottles

Die Mottles waren ursprünglich nur bei den englischen Meutehunden vertreten, die den Standard betreffend keine hohe Qualität aufwiesen. Einige wenige englische Züchter waren bereit, diese Farbvariante einzukreuzen, um sie auch für die „Schönheitszucht“ zu bewahren (bekannt ist der kürzlich verstorbene David Nicholson „Sabinhay“), im BCD wurden die ersten Mottles von Frau Ursula Christian „vom Kemnader See“ gezüchtet.

Die Mottles besitzen in ihrem Weiß (welches kein reines Weiß darstellt, sondern Cremeweiß) Punkte verschiedener Farben, in Lemon, Tan, Red oder Tricolour. Dementsprechend sind auch die Bezeichnungen: Lemon-, Tan-, Red-, Tricolour-mottle oder auch Pied-mottle. Bei einem hellen Mottle mag man evtl. die Punkte nicht erkennen, markant bleibt die Pigmentierung der Pfoten.


Mottle Welpen erkennt man an der Pigmentierung ihrer Pfoten. Sie beginnt vom Rand der Pfoten und breitet sich von außen nach innen aus. Es bilden sich Pigmentringe.

tricolour Wurfgeschwister (Aufnahme am gleichen Tag)
   

2 Wochen alter mottle Welpe mit Mottles am Bauch, Pfoten fast durchpigmentiert
 
typische mottle Nase, graubraun mit Mottles um die Nase herum
 

tricolour-mottle Welpe mit 8 Wochen
Beachte: Es gibt auch Tricolours mit einzelnen Punkten im Fell (Tickings), meist an den Vorderpfoten.
Diese Hunde haben dann aber auch eine schwarze Nase und tragen kein mottle-Gen.
 
Tricolour mit einzelnen Tickings an den Pfoten (Hund hat eine schwarze Nase)
 
 

Liver (leberfarben)

Tricolour Beagle /  leberfarbener Beagle schwarze Nase / leberfarbene Nase
(Anm.: und in dem Fall beide leider helle Augen)
   

Lilac ist Leberfarben mit Aufhellungsfaktor (Dilutions-Gen).
Der Rüde ist ein amerikanischer Show Champion

lilac, tricolour, bicolour, liver


Auch beim Welpen ist die Schokoladenfarbe bei der Geburt erkennbar, er ist statt schwarz-weiß schoko-weiß.

 

Zuchtvarianten

Reinerbig tri x tri = tri

Mischerbig tri x tri = tri oder bi oder pied

Reinerbig tri x bi oder pied = tri

Mischerbig tri x bi = tri oder bi oder pied

Mischerbig tri x pied = tri oder bi oder pied

bi x pied = bi oder pied

pied x pied = pied oder bi

bi x bi = bi


Mottle ensteht nur, wenn ein Elternteil mottled ist, soweit bislang bekannt. Da mir der Huntsman einer schottischen Foxhoundmeute versichert hat, dass in seinen Würfen auch Mottles aus Nicht-Mottles fallen, wenn viele Mottles unter den Vorfahren sind, müsste dies auch beim Beagle zutreffen.

Sonst können die Farbvarianten in den oben genannten Verhältnissen fallen.

Mottle x nicht mottle = keiner bis alle mottle

Mottle x Mottle = einer bis alle mottle

nicht-mottle x nicht mottle = nicht mottle(?)

Leberfarben entsteht als Mutation von schwarz. Da es rezessiv vererbt wird, könnte es irgendwann einmal auftauchen, ggf. eher über amerikanische Blutlinien, bei denen Liver schon mal vorkommt.

 

Brindle (gestromt)

Die gestromte Fellfarbe ist keine anerkannte Houndfarbe seitens des Mutterlandes England. Die Farbe tauchte vor etwa 30 Jahren in Schweden nahe der norwegischen Grenze auf. Die Farbe resultiert vermutlich aus einer Kreuzung mit einem schwedischen Drever, einer kurzbeinigen gestromten Jagdhundrasse. Die gestromte Fellfarbe ist zu den anderen Farben dominant und wäre somit leicht zu selektieren.

 

Quellen:

Dr. Kristin Schröder, V. Bradley/GB, U. Christian, A. Derscheid, J. Holmes/USA, Fam. Janowski, Fam. Jarosch, S. Kipp, I. Koch/A, S. Parker/GB, M. Rechtacek, Fam. Rodorf, A. Schulz, D. Lefgren/USA, C. Linde-Forsberg/S